Hochwasser an der Sieg
Lage insgesamt glimpflich
Nach kräftigen Regenfällen sind die Pegel in der Region deutlich gestiegen. An der Sieg wurde zum Beispiel in Eitorf ein Wasserstand von knapp über 3.50 Meter gemessen. Das ist der höchste Stand seit zwei Jahren. Auch viele kleinere Flüsse wie die Agger oder auch die Wied führen Hochwasser.
Große regionale Unterschiede bei den Regenmengen
Bei Westwetterlagen wie derzeit sind extreme Unterschiede in Sachen Regenmengen zu beobachten. Richtung Rheinland macht sich der berühmte Eifelföhn bemerkbar. Es handelt sich dabei um einen Fallwind von den Bergen herunter, der die Regenfälle sehr abschwächt oder sogar zeitweise für ganz trockenes Wetter sorgt.
Etwa östlich von Hennef und generell dort wo es den Berg hinauf geht (Richtung Rheinisch-Bergisches, Oberbergisches, Siegerland, Westerwald) sieht es komplett anders aus. Die Luft wird durch die Orographie zusätzlich gehoben und die Niederschläge intensivieren sich.
In Meinerzhagen mehr als 100 Liter Regen in drei Tagen
Beispiel: In Meinerzhagen wurden in den vergangenen 72 Stunden über 104 Liter Regen gemessen, in Konigswinter waren es gerade mal 19. Ähnlich große Unterschiede sieht man im Umfeld des Westerwaldes. In Bad Neuenahr regnete es magere 10 Liter, in Bad Marienberg waren es dagegen 40.
Dank fehlender Schneeschmelze kein Drama
Dass es trotz der großen Regenmengen bisher relativ entspannt ist, liegt unter anderem an der Tatsache, dass in den umliegenden Bergen keine Schneedecke vorhanden war. Ohne Schmelzwasser müsste es noch heftiger regnen, um Pegelstände wie bei den großen Hochwassern in den 80ern und 90ern Jahren herbeizuführen. Das schlimmste so genannte Jahrhunderthochwasser an der Sieg gab es 1984. Damals registriert man in Eitorf einen Wasserstand von knapp 5 Meter.
Am Rhein ist die Lage entspannt
Die großen Flüsse wie der Rhein zeigen zwar auch in den nächsten Tagen einen weiteren Aufwärtstrend - ein Pegel von rund 6 Meter in Köln ist aber generell kein Problem, auch wenn natürlich einige ufernahe Bereiche überflutet sind. Größere Auswirkungen sind auch für die nächste Woche unwahrscheinlich.
Wie geht es weiter?
Nach einer kurzen Verschnaufpause mit leicht fallenden Pegeln setzen am Samstag neue Niederschläge ein. Bis Sonntag sind abgesehen vom Rheinland noch mal 25 bis 40 Liter pro Quadramtermeter zu erwarten. Dann ist mit einem erneuten Anstieg der Pegel zu rechnen.
Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 13.01.2023 um 12:01 von: (Aktueller Stand vom 13.01.2023 um 14:52)
Markus Müller
https://www.wettermueller.de
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